Tätigkeitsspektrum des Labors

Die Kernkompetenz des Labors liegt in den Bereichen

1. Gegenstand der forensischen Schrift- und Urkundenuntersuchung

1.1. Wissenschaftliche Einordnung

Die forensische Schriftvergleichung und Urkundenuntersuchung sind wissenschaftliche Disziplinen der Kriminaltechnik, die ein Teilgebiet der Kriminalistik ist.

Unter Kriminaltechnik wird die Gesamtheit der naturwissenschaftlichen und technischen Mittel und Methoden zur Suche, Sicherung, und Untersuchung von Spuren und Sachbeweisen verstanden.

1.2. Forensische Schriftvergleichung

Bei der forensischen Schriftvergleichung liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung handschriftlicher Erzeugnisse aller Art zur Ermittlung ihrer Echtheit bzw. Unechtheit, zur Identifizierung des Schrifturhebers sowie zur Altersbestimmung von Schreibleistungen.

Beispiele: Echtheitsprüfung von Testamenten und Unterschriften, Urheberidentifizierung von anonymen und pseudonymen Schreiben z.B. bei Bedrohungs-, Beleidigungs- und Erpressungsfällen u.a. .

1.3. Forensische Urkundenuntersuchung

Bei der forensischen Urkundenuntersuchung wird eine Urkunde speziellen urkundentechnischen Untersuchungen unterzogen.
Der Schwerpunkt liegt hier auf der Gewinnung neuer Informationen (zum Beispiel durch Wiedersichtbarmachung chemischer Tilgungen), der Ermittlung von Manipulationen und ihrer Herstellungstechnik sowie anderen Fragestellungen (zum Beispiel-> relative Altersbestimmung).

Synonyme für den Begriff der „forensischen Schriftvergleichung“ sind: „gerichtliche Schriftuntersuchung“ , „forensische Handschriftenuntersuchung“ , „Schriftexpertise“ und „Handschriftenvergleichung“.

 

2. Abgrenzung zur Graphologie

Die Begriffe „forensische Schriftvergleichung“ und „Graphologie“ werden häufig verwechselt oder gleichgestellt.  Es bestehen jedoch kardinale Unterschiede zwischen ihnen und sie sind deshalb dringend zu trennen.

Graphologie und Forensische Schriftuntersuchung befassen sich beide mit Schrift und Schreiben. Die Fragestellungen und die relevanten Methoden sind hingegen völlig unterschiedlich. Es handelt sich um unabhängige Disziplinen, die jeweils eine eigenständige Qualifikation erfordern.

Die forensische Schriftvergleichung ist eine wissenschaftlich fundierte kriminalistische Disziplin, die mit wissenschaftlichen Mitteln meist eine gerichtliche Fragestellung zu beantworten sucht. Wie bereits oben dargestellt betreffen die meisten Fragestellungen die Fragen der Urheberschafsfeststellung von handschriftlichen Schreibleistungen (Untersuchung auf Echtheit; Urheberidentitätsfeststellung; Überpfüfung auf Verfälschungen, etc.), Altersbestimmung von Schreibleistungen sowie Untersuchung derselben auf technische Manipulationen.

Die Graphologie(Handschriftdeutung) wird von ihren modernen Begründer Jean-Hippolyt Michon als „die Kunst, die Menschen nach ihren Handschrift zu beurteilen“ definiert. Die Graphologie versucht anhand von graphischen Merkmalen in einer Schreibleistung Schlussfolgerungen über die Charaktereigenschaften des Urhebers zu treffen. Bei der Graphologie handelt es sich insoweit um eine Handschriftdeutung. Solche „graphologische Gutachten“ werden oft im Rahmen einer Personalauswahl zur Einschätzung der Berufseignung eingesetzt.

Das graphologische Gutachten eines Graphologen ist somit streng von einem gerichtlichen Schriftgutachten eines Schriftsachverständigen zu trennen.

Das forensische Schriftlabor und Urkundenlabor des Schriftsachverständigen Nikolay Nikov erstellt keine graphologische Gutachten im Sinne einer Handschriftdeutung.

 

Mehr Information daüber finden Sie auf der Seite „Graphologisches Gutachten vs Schriftgutachten“.

nach oben